Kommunikations- und Rhetorikseminar bei Philipp Ax

Hallo zusammen,

bei Bültel wird uns Azubis immer wieder die Möglichkeit gegeben uns auch schon am Anfang unserer Ausbildung weiterzubilden und Neues zu erlernen, was wir dann sowohl im Betrieb als auch in der Schule sehr gut nutzen können.

Ich bin Lena Wulkotte, 18 Jahre und komme aus Lingen-Bramsche. Ich mache bei Bültel meine Ausbildung zur Industriekauffrau und bin mittlerweile schon seit fast einem halben Jahr hier, vorkommen tut es mir aber nicht so, denn durch die ganzen interessanten Aufgaben, die wir hier bekommen, vergeht die Zeit wie im Flug.

Mitte September machten wir, die neuen Azubis Jona, Mariam, Niklas und ich uns auf den Weg nach Osnabrück zum Innovationszentrum, wo das Kommunikations- und Rhetorik-Seminar stattgefunden hat.
Beim Seminar angekommen, empfing uns Seminarleiter Philipp Ax schon mit einem freundlichen Händeschütteln. Was wir da noch nicht wussten und was er uns an dieser Stelle natürlich auch noch nicht erzählte war, dass er sich allein durch diesen kurzen Moment schon einen Eindruck verschaffte, wie wir uns anderen Menschen gegenüber verhalten und wie wir auf diese wirken.

Am Anfang gab es noch skeptische Blicke, als Philipp die Trainingsziele aufschlug und behauptete, dass wir das Alles in zwei Tagen lernen würden, denn davon waren wir teilweise noch weit entfernt. Als er dann noch anfing von einer Bühne zu reden brach bei so manchen Panik aus. Natürlich war damit keine große Bühne gemeint, aber trotzdem mussten wir vor unserem ersten „Auftritt“ noch ein paar grundlegende Dinge lernen.
Der Ursprung einer jeden Kommunikation ist nämlich in erster Linie ein Bedürfnis, das ein Sender äußert und durch Kommunikation dem Empfänger, in Form einer Nachricht, überträgt. Diese Nachricht muss nicht zwingend verbal sein, zu einem Anteil von 75% ist sie sogar visuell. Außerdem kann sie auch über den taktilen, olfaktorischen oder gustatorischen Kanal übermittelt werden. Man sendet also eigentlich immer Signale ab, teilweise auch ohne es wirklich zu wollen oder zu merken.

Ein Schritt fehlte uns aber noch vor unserem ersten großen „Auftritt“, wir mussten lernen ein wertschätzendes Feedback zu geben, ohne direkt anzufangen zu interpretieren und zu deuten was die Person gerade gedacht haben könnte oder was man meint gesehen zu haben. Man sollte sowohl Positives hervorheben als auch Negatives erwähnen, dabei aber immer höflich bleiben und nicht seine eigene Meinung auf die Gesamtheit der Zuhörer beziehen.

Nach unserem ersten Auftritt, der im Endeffekt dann doch gar nicht so schlimm war, da man nur jemanden aus der Gruppe vorstellen musste, gab es dann schon mal ein paar Tipps zum Reden, wodurch unsere nächsten Auftritte schon um Einiges besser wurden. Schon durch die richtige Hand- und Körperhaltung wurden wir viel selbstbewusster.

Dann haben wir noch etwas gelernt, was uns vor allem bei der Arbeit hilft, nämlich was Sender und Empfänger für das richtige Verständnis tun müssen. Um herauszufinden wie viel man sich nur merken kann bzw. wie viel man über einen sehr kurzen Zeitraum vergessen kann, spielten wir eine Art „Stille Post“. Aus einer Geschichte die am Anfang eine Ganze DIN A4 Seite lang war, wurden dann ganz schnell nur noch zwei Sätze, die mit der eigentlichen Geschichte nur noch sehr wenig zu tun hatten.

Einer unserer nächsten „Auftritte“ war eine Spontanrede, die zuerst über Gegenwart, dann über die Vergangenheit und zum Schluss über die Zukunft berichten sollte. Eine Spontanrede kann man überall und zu jedem Thema halten, solange man sich an die drei Kategorien hält, das war zumindest Philipps Meinung. Dabei rausgekommen sind dann Reden über die Probleme beim Überqueren des Äquators oder über den Einfluss des Maikäfers auf die Erdrotation und spätestens nach den Geschichten haben wir Philipp geglaubt.

Neben den fantasievollen Geschichten, entstanden während der zwei Tage auch tolle Kunstwerke, da die Gruppe ein Bild nachmalen sollte, was sie nicht sehen durften, ich ihnen aber erklären musste, ohne Mimik und Gestik zu verwenden, was sich schwerer gestaltete als gedacht.

Nach ein paar weiteren Übungen folgte am Ende des zweiten Tages unser großer letzter Auftritt, ein argumentatives Statement, in dem wir eine Meinung, die wir selbst fest vertreten, mit Hilfe von zwei Argumenten glaubhaft vorstellen sollten.

Bevor wir gingen übten wir noch einmal das Händeschütteln, damit dies beim nächsten Mal direkt einen selbstbewussten und starken Eindruck hinterlässt.

Ich hoffe euch hat mein Beitrag über das Seminar gefallen. Unsere Erwartungen wurden auf jeden Fall erfüllt und wir freuen uns schon auf unser nächstes Seminar und hoffen, dass es genauso Spaß machen wird.

Ein Beitrag von Lena