Interview mit Frank Brüggemann: Mein Weg vom Auszubildenden zum Geschäftsführer

Hallo zusammen,

vor Kurzem hatten wir die Gelegenheit, mit unserem Geschäftsführer Frank Brüggemann ein Interview zu führen. Wir fanden das Gespräch sehr interessant und dachten uns, dass es auch Euch bestimmt interessiert – daher wollen wir es nun mit Euch teilen. Wir hoffen, Ihr lernt Bültel dadurch noch ein wenig besser kennen:

 

Was hast Du nach Deinem Schulabschluss gemacht, und seit wann bist Du schon Geschäftsführer?

Zunächst vielen Dank für die Einladung zum Gespräch. Eure Fragen beantworte ich sehr gerne. - Da ich Euch beim Azubi Frühstück am 01.08. nicht persönlich kennen lernen konnte - zu der Zeit war ich noch im Urlaub – kurz zu meinem Werdegang:

Ich wohne mit meiner Frau, 4 tollen Kids und unserem Hund Emma seit nunmehr 22 Jahren in Nordhorn. Gebürtig komme ich aus Spelle und bin in Rheine zur Schule gegangen, wo ich 1987 mein Abitur gemacht habe. Darauf folgte die 2-jährige Ausbildung zum Industriekaufmann hier bei Bültel. Im Anschluss daran wurde ich zur Bundeswehr einberufen und absolvierte für 12 Monate meinen Wehrdienst bei den Fallschirmspringern. Nach dieser Zeit zog es mich zurück zu Bültel, wo ich dann für ein Jahr als Sachbearbeiter im Vertrieb angestellt war. Da mich nicht nur der Bereich Vertrieb, sondern auch das Produkt schon immer interessiert hat, entschied ich mich für ein Studium zum Textilbetriebswirt an der Textilfachschule in Münchberg. Nach Abschluss dieses Studiums im Jahr 1993 hatte ich ursprünglich nicht vor, wieder einen Job bei Bültel zu suchen, sondern wollte weitere Erfahrungen in anderen Firma sammeln. Allerdings, wie es der Zufall so wollte, habe ich seinerzeit den damaligen Geschäftsführer Kersten Ramachers getroffen. Bültel hatte 1993 gerade die Lizenz für die camel active menswear erhalten, und er fragte mich, ob ich nicht Interesse hätte, mit im neuen camel active Team zu arbeiten. Diese Herausforderung hat mich gereizt, und so bin ich dann doch entgegen meiner ursprünglichen Planung nach dem Studium wieder bei Bültel gelandet. - Die camel active Kollektion hat sich erfolgreich weiterentwickelt, und 2007 wurde ich zum Geschäftsführer der Bültel Worldwide Fashion Group ernannt. Gesamtgeschäftsführer, also die Position, die ich heute bekleide, bin ich seit 2012. Es hatte sich seinerzeit im Bereich der Geschäftsführung eine Vakanz ergeben, und die Bültel Gesellschafter haben mir diese Position angeboten, die ich gerne angenommen habe.


Wenn Du heute auf Deine Karriere zurückblickst, würdest Du etwas verändern wollen?
Wenn ich überlege, dass ich als Auszubildender gestartet und nun als Geschäftsführer im Unternehmen tätig bin, bin ich definitiv mehr als zufrieden, denn mein Job macht mir Spaß.

Klar -  wenn man über seine Karriere nachdenkt und einmal alles reflektiert, fällt einem sicher das ein oder andere ein, was man vielleicht noch hätte machen wollen. Wie ich schon anfangs sagte, hatte ich nach meinem Studium nicht geplant, direkt wieder bei Bültel zu starten. Es hat mich damals gereizt, zunächst noch eine Zeit ins Ausland zu gehen, um dort neue Kulturen kennen zu lernen und weitere Erfahrungen in anderen Firmen zu sammeln. – Wie Ihr wisst, hat sich das dann aber anders ergeben. Bei Bültel boten sich immer wieder neue Perspektiven und Herausforderungen für mich,  und so bin ich gerne geblieben.


Welche Aufgaben hast Du bei Bültel und für welche Bereiche der Firma bist Du verantwortlich?

In der Geschäftsführung bin ich verantwortlich für den Bereich Vertrieb und Produkt der Lizenzmarke camel active menswear und seit Herbst/Winter 2013 auch für die camel active womenswear, unsere eigenen Marken Calamar und hattric – für diese Bereiche verantworte ich auch das Marketing - sowie den Private Label Bereich freestyle. Der Private Label Bereich funktioniert so, dass wir für große Kunden deren Eigenmarken produzieren.


Was macht Dir an der Arbeit am meisten Spaß, und welche Aufgabe gefällt Dir am besten?
Mir macht die Arbeit im Team Spaß, sei es mit meinen Geschäftsführer Kollegen oder den Marken. So kann jeder seine Stärken einbringen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Außerdem gefällt mir der direkte Kontakt mit unseren Kunden, Messebesuche, Storechecks –  es ist auch für mich als Geschäftsführer wichtig, nah am Markt und am Produkt zu sein – also nicht nur das Kaufmännische, sondern auch das Kreative zu erleben. -  Ich freue mich immer, wenn ich unsere Marken dann im Straßenbild entdecke.


Wolltest Du schon immer in der Modebranche arbeiten und was fasziniert Dich an dieser Branche?
Ich hatte schon immer Interesse an Mode und habe früher jeden verrückten Trend mitgemacht, der gerade angesagt war. Damals war das Interesse aber noch nicht so ausgeprägt, dass ich mir vorstellen konnte, einmal in der Modebranche zu arbeiten - das ergab sich erst in der Ausbildung. Erst danach war mir klar, dass ich in diesem Bereich ein Studium machen wollte.


Was waren Deine bisherigen Highlights bei Bültel?
Eins der großen Highlights bei Bültel war für mich 2014 die 50-Jahr Feier – das war echt ein tolles Fest, das wir mit Kollegen/Kolleginnen unserer Tochtergesellschaften aus Hongkong, den Philippinen, Vietnam, Frankreich und Polen an unserem Standort in Salzbergen gefeiert haben. Unsere Gesellschafter, die beiden Herren Bültel mit ihren Familien sowie die Mitarbeiter/innen aus Salzbergen und Ramsdorf haben an diesem Ereignis teilgenommen. Wir alle waren Teil der ‚Bültel Group‘, die sich im Laufe der Jahre zu einem international agierenden Unternehmen entwickelt hat.


Hast Du als Geschäftsführer auch Aufgaben die Dir nicht gefallen?
Klar, auch als Geschäftsführer gibt es Situationen, die eine extreme Herausforderung darstellen. Es ist aber meine Aufgabe, mich diesen Herausforderungen zu stellen – in welcher Form auch immer – und eine Lösung zu finden - sowohl mit meinen beiden Geschäftsführer Kollegen und auch den Teams.


Was ist der Unterschied zwischen der Ausbildung damals im Gegensatz zu heute?
Heute ist definitiv alles deutlich koordinierter und organisierter bei Bültel als zu meiner Zeit. Es gibt für Euch einen direkten Ansprechpartner, unsere Junior-Personalreferentin Jana, sowie einen Ausbildungsplan, der es Euch ermöglicht, alle Abteilungen kennenzulernen. Das hilft Euch dabei heraus zu finden, wo Euer Schwerpunkt liegt – oder auch nicht. – Ich wurde in meiner Ausbildung überwiegend im Vertrieb eingesetzt und habe kurz vor Ausbildungsende noch einen Wechsel in zwei andere Abteilungen gemacht. – Da ich mich von Anfang an aber im Vertrieb wohlgefühlt habe, war das für mich und für meinen anschließenden Werdegang nur von Vorteil.


Was Frank uns Azubis noch mit auf den Weg gegeben hat:

Nutzt auf jeden Fall die Zeit bei Bültel, um Euch weiterzuentwickeln. Euch werden viele Möglichkeiten geboten – während und nach der Ausbildung zum Beispiel in Form eines dualen Studiums etc. Aus heutiger Sicht finde ich es auch absolut empfehlenswert, einmal den Weg ins Ausland zu gehen, um dort weitere Erfahrungen zu sammeln und die Sprache zu vertiefen.

Macht das, was Euch Spaß macht - und das immer mit Herzblut und Leidenschaft - dann werdet Ihr auch erfolgreich sein. Man sollte den Weg gehen, der einem selbst richtig und wichtig erscheint und sich nicht von anderen davon abbringen lassen.


Frank, vielen Dank für Deine Zeit und das interessante Interview.

Ein Beitrag von Lena